Willys MB,eine neue Story beginnt


Die unglaubliche Geschichte fing im März 2021 an, ich Inserierte einen Staubsauger im Web, Käufer war schnell gefunden, im Laufe des Gesprächs kamen die vorhandenen Oldtimer in's Gespräch, getreu dem Motto, mein Haus, mein Auto, meine Oldtimer ..........

Im Gesprächsverlauf stellte sich heraus, dass der potentielle Käufer meines Saugers der Verkäufer meines Willys MB war. Dieses alles zu schreiben würde den Rahmen sprengen !

Kurzum, der MB wurde ca. 2 Wochen später zum fairen Preis erworben und nach Hause geholt.

Die Voraussetzungen für ein weiteres Projekt waren von nun an gegeben !



Nach mehreren intensiven und netten Gesprächen mit dem Verkäufer wusste ich nun auch, warum der MB so aussah wie er aussah !

Es gab wohl zu früheren Zeiten sehr versierte Schmiedemeister, die solche Umbauten, Willys mit Kipppritsche, anboten.

Es waren sehr viele Fahrzeugteile von Fremdfabrikaten zu finden, die Türen und das Verdeck stammten wohl aus einem Unimog 401 / 411, Pritsche wurde selbst angefertigt, und die Sitzbank wohl aus einem alten Auto entnommen, genau ließ sich das nicht mehr nachvollziehen.

Allein schon die Geschichte, was aus dem eigentlichen Armee Jeep im "2. Leben" wurde, ist doch mehr als interessant.

Ein weiteres sinnvolles Zubehör war die an der Front angebrachte Seilwinde, die Ihrem Zweck im Weinberg zum Einsatz kam.

 

Wäre der Zustand nicht so schlecht, ich würde den technisch revidieren, und so lassen wie er gekauft wurde.



Als ich vor dem Kauf die ersten Bilder zugesandt bekam, kamen auch schon die ersten Zweifel ob das wirklich ein "echter" MB ist. Dagegen sprachen, mal von dem Umbau abzusehen, es war offensichtlich ein 24 Volt Hotchkiss Motor eingebaut, das sollte noch abgeklärt werden !

Beim Besichtigungstermin wusste ich auf was zu schauen ist, um das Fahrzeug genau einschätzen bezüglich Originalität zu können. Es gibt einige Merkmale, ob am Rahmen oder an der Karosse, da lässt es sich gut bestimmen um was es sich letztendlich handelt. ein richtiger MB oder der lizensierte Nachbau aus Frankreich, einem Hotchkiss.

Es war dann auch recht schnell geklärt um was es sich letztendlich handelt, ganz klar, es ist ein "echter" MB.

Sämtliche Merkmale am Fahrzeug sprachen für einen MB, aber warum nur der Hotchkiss Motor ?

Auch dafür gab's eine plausible Erklärung, vor Jahren wollte der original Motor einfach nicht mehr, daraufhin besorgte man sich einen passenden Motor, der in einer Nachbargemeinde auch schnell gefunden war.

Somit war das Thema geklärt, und den alten defekten Motor gab's selbstverständlich dazu.


Was mach ich jetzt mit dem Teil ?


 

Technisch muss er auf jeden Fall komplett überholt werden, das muss einfach stimmen und ist die Grundlage für alles Weitere !

Aber.......

Irgendwie gefällt mir das Teil so wie ich ihn erstanden habe, andererseits sollte er wieder ein echter Jeep werden, ebenso wie er damals ausgeliefert wurde.

Es wird mir noch genügend Zeit bleiben, um über diese Entscheidung nachzudenken.

 


Die Bestandsaufnahme, oder wie es im badischen heißt: " hoffentlich isch net grad alles am Ar......" !


 

Karosse: Zwar keine Durchrostungen, aber irgendwie kein Quadratzentimeter ohne Dellen, Schweißnähte oder Spachtelmasse. Dies in einen passablen und ansehnlichen Zustand zu versetzen, wäre schier nicht machbar. Ich entschloss mich für eine komplett neue Karosse und deren Anbauteile, nicht billig, aber wenn ich im Gegensatz die Zeit fürs Aufarbeiten und richten der alten Teile rechne, fahre ich mit Neuteilen besser !

Elektrik: Die Motorsteuerung des Tauschmotors verlangt eine Bordspannung von 24 Volt, den Rest des Fahrzeugs beließ man bei den originalen 6 Volt. Wer alte Autos mit 6 Volt schon im Straßenverkehr bewegt hat, der weis, dass die 6 Volt Anlage nicht gerade zufriedenstellend ist. Ein neuer Kabelbaum bzw. einen guten gebrauchten sollte verbaut werden, da der alte an vielen Stellen "geflickt" wurde, oder das ein oder andere entnommen bzw. dazu gebaut wurde.

Motor / Getriebe: Da ich vor dem Zerlegen mit dem Jeep fahren konnte, würde es aus meiner Sicht reichen, den Motor komplett abzudichten, und die bekannten Verschleißteile zu erneuern. Wird sich aber im Zuge der Restauration zeigen, was gemacht werden muss.

Achsen / Bremse: Die Achsen müssen neu abgedichtet, das Differential geprüft, und die Bremsen erneuert werden, denn die haben bei der Probefahrt gezeigt, was sie nicht können, eben Bremsen ! 

 

Des wird noch luschdig !

 


.....und los geht's !

Es folgen Bilder vom Zerlegen des Jeeps, werde nicht alle kommentieren, manche Bilder sprechen für sich.
Bei manchen Baugruppen sieht man, was der Jeep in seinem Leben leisten musste !


Zuerst mal die Ladepritsche ab, wurde so gebaut, damit man Sie mit wenigen Handgriffen manuell kippen kann, mit Bordwänden zum Herunterklappen, alles durchdacht und zweckmäßig !

Und runter mit der Karosse !

Geht doch ! Auch zu erkennen, die mehrmals bearbeitete Karosse, wenn die erzählen könnte ....

Nebenantrieb für die Seilwinde

Der Benzintank wurde irgendwie nachgebaut, ist aufgrund des verwendeten Materials nicht original !

Motoraufhängungen waren beide komplett durchgeschlagen, da dämpfte nichts mehr !

An der kompletten Lenkung war auch nicht mehr viel zu retten, da musste alles überholt werden.

Irgendwann bekam er auch Freilaufnaben montiert !